Prof. Elias Krispis Biografie

B i o g r a f i e

Professor Elias Krispis
Prof. em. der Rechtswissenschaften – Law School der Universität Athen
Ehrenamtlicher Rechtsberater beim griechischem Außenministerium
Vizepräsident der Stiftung für Internationale Rechtsstudien von Prof. Elias Krispis und Dr. Samara-Krispi

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Ι.- Prof. Dr. Elias Krispis, Gründer der Stiftung für Internationale Rechtsstudien, wurde in Chalkida geboren und ist am 26 August 2012 in Athen verstorben.

Er erwarb sein Rechtsdiplom 1940 an der Universität Athen und begann 1941 als Rechtsanwalt in der Kanzlei von Prof. Christos Pratsikas, Georgios Mavros (Politiker) und Themistoklis Makris zu arbeiten (Athen, Kriezotou Str. 7).

In Athen, Solonos Str. 71, richtete er ein juristisches Tutorium ein, das von 1941 bis 1948 bestand. An der Universität London absolvierte er von 1948 bis 1950 ein Aufbaustudium (Internationales Öffentliches und Privatrecht).

Im Jahr 1961 wurde er außerord. Prof. für Internationales Privatrecht, 1964 ord. Prof. am gleichen Lehrstuhl.

Im Jahr 1961 wurde er außerord. Prof. für Internationales Privatrecht, 1964 ord. Prof. am gleichen Lehrstuhl.

Er war zudem Honorarprofesor für Internationales Öffentliches und Privatrecht an vielen Universitäten, sowohl in Griechenland als auch im Ausland.

Elias Krispis wurde 1955 von der Law School und dem Senat der Universität Athen von, Amts wegen, zum Direktor des Instituts für Rechtsstudien (Nomiko Spoudastirio) und 1982 zum Rechtsberater der Universität Athen ernannt. Außerdem war er Dekan der Law School der Athener Universität.

Zusätzlich lehrte er an der Internationalen Rechtsakademie Den Haag (Vorlesungen mit dem Titel: "Geld im Internationalen Privatrecht"). Hierüber veröffentlichte er das bekannte Fachbuch "The Monetary Debt".

Von Athener Universität abgesehen, hielt er, zusätzlich in Athen, jahrelang Vorlesungen zum Thema "Einführung ins Internationale Recht", und zwar an der Schule der Luftwaffe, am Kriegsmarine-Kollegium und am Höheren Ausbildungszentrum für Polizeibeamte. Ebenso lehrte er am Zentrum für Maritime Studien in Piräus sowie am Kollegium für Landesverteidigung, an der Kadetten-Akademie der Armee, der Finanzdienstleistungs-Organisation und der Ausbildungsstätte für Beamte des Allgemeinen Griechischen Arbeiterverbands. Der verstorbene Prof. Dr. Elias Krispis war seit 1941 Mitglied der Athener Anwaltskammer, Rechtsanwalt (AREOPAG) und betätigte sich als Rechtsberater in vielen juristischen Bereichen, und Ausland. Zudem war er von 1953 bis 1955 Schriftleiter und Direktor der Rechtszeitschrift "Themis".

Von 1964 bis zu seinem Tod am 26.8.2012 war er ehrenamtlicher Rechtsberater im Außenministerium und entfaltete dabei intensive diplomatische Aktivitäten. Außerdem war er ab 1978 Rechtsberater der Hellenischen Luftfahrtindustrie, bei PPC, der multinationalen schwedischen Versicherungsgesellschaft SKF-Hellas und anderen Gesellschaften sowie beim Hellenischen Roten Kreuz, das er bei internationalen Konferenzen (in Gunf, Ottawa, u.a.) vertreten hat.

Vom griechischen Staat wurde er mit der Gold-Medaille "Commander of the Phoenix" ausgezeichnet, in Anerkennung seiner langjährigen Dienste als Repräsentant Griechenlands bei einer Reihe internationaler Organisationen (insbes. bei der UNO) und im Rahmen internationaler Tagungen, z.B. zum Zypern-Problem (UNO und Schweiz).

Er war jahrelang Mitglied griechischer und ausländischer wissenschaftlicher Vereinigungen, wie etwa der Akademie für Politische Wissenschaften in New York, der Internationalen Juristenvereinigung etc. Prof. Dr. Krispis hat mehr als 35 Bücher und zahlreiche Fachstudien verfasst. 1996 wurde von Prof. Spyros Vrellis eine Festschrift mit dem Titel "Offer to Elias Krispis" veröffentlicht, die 26 Originalbeiträge enthält. Dieselbe Schrift wurde im Februar 2013 erneut herausgegeben, gesponsert von der Elias Krispis-Stiftung. Sie enthält Grußworte sowie Ansprachen, die anlässlich der Feierlichkeiten am 22. Januar 1996 gehalten wurden, als die Original-Ausgabe dem Ehrengast, Prof. Elias Krispis, zu seiner Verabschiedung aus Diensten der Universität Athen überreicht wurde. Der neu herausgebrachte Band enthält 46 Beiträge und trägt den Titel "Ehrengabe für Elias Krispis". Eine andere, dritte, Rechtschrift, In Memoriam of Prof. Dr. Elias Krispis, mit Titel: „Essays on International Law in Honour of Professor Elias Krispis“, mit internationalen Beiträge in englischer und französischer Sprache, wurde, neuerdings, im Februar 2014, herausgegeben und im Rahmen, eines feierlichen Kongresses, Organisiert von der „Europaischen Universität zu Zypern“ – Nicosia, präsentiert.

1999 gründete Prof. Krispis die Stiftung für Internationale Rechtsstudien, die in den 14 Jahren ihres Bestehens lebhafte und interessante Aktivitäten entwickelt hat.

ΙΙ.- Dr. Elias Krispis' Beiträge auf diplomatischem Gebiet

Prof. Elias Krispis war im diplomatischen Bereich enorm aktiv und produktiv.

Aufgrund seines Fachwissens als Rechtsberater des Außenministeriums und als Professor für Internationales Recht vertrat er Griechenland in zahlreichen Fällen bei internationalen Organisationen, den Vereinten Nationen, der NATO und sonstigen internationalen Foren.

Er hat häufig (in wenigstens 18 Sitzungsperioden) an der Generalversammlung der Vereinten Nationen als Mitglied der griechischen Delegation teilgenommen. Und er war Vertreter des gr. Staates und reguläres Mitglied des Rechtsausschusses der 6. Generalversammlung der Vereinten Nationen. Während der Verhandlungen über das Zypern-Problem nahm er zusammen mit der griechischen Delegation an den Arbeitssitzungen des Hauptausschusses, des "Polititschen Kommitees", teil. Im Hinblick vor allem auf die Zypern-Frage war er ein enger Berater sowohl von Georgios Mavros (dem stellvertretenden Ministerpräsidenten und Leiter der griechischen Delegation bei den Zypern-Konferenzen in Genf und Bern 1974) als auch von Evangelos Averof-Tositsas damaligen Aussenminister. Er nahm an allen Konferenzen zum Zypern-Problem teil, ebenso an den Sitzungen des Sicherheitsrats der Vereinten Nationen, wenn dieser die Zypern-Frage behandelte.

1964 verbot der Sicherheitsrat, der Vereinigten Nationen auf der Grundlage einer rechtlichen Empfehlung von Prof. Elias Krispis, der Türkei die Vornahme jeglicher Kampfhandlungen gegen Zypern. Mit demselben Beschluss wurde der Aufstellung einer Friedenstruppe der Vereinten Nationen zugestimmt, und Elias Krispis wurde zum Vermittler in der Zypern-Sache ernannt. "Dies kann als große Leistung betrachtet werden, denn damit unterlag die Zypern-Problematik nicht mehr den Züricher Verträgen, sondern der UN-Zuständigkeit" (Giannis Katris, S. 193).

Prof. Elias Krispis nahm jahrelang auch an Tagungen internationaler Organisationen über rechtliche Themen teil, wie etwa UNCITRAL (UN-Ausschuss für Internationales Handelsrecht; hier war er fünf Jahre ständiges Mitglied), UNIDROIT (Internationles Institut zur Vereinheitlichung des Privatrechts, Rom), an der HAAGER KONFERENZ über Internationales Privatrecht sowie am INSTITUT FÜR INTERNATIONALES HUMANITÄRES RECHT IN SAN REMO (Italien) und in Ottawa (Kanada), und Genf, als Vertreter des Hellenischen Roten Kreuzes.

Elias Krispis' wichtigste Aufgaben als Juristisher Berater und Mitglied des griechischen waren im Einzelnen folgende:

  • 1976 Anwalt für Griechenland vor dem Haager Internationalen Gerichtshof in der Sache gegen die Türkei;
  • ab 1958 bei der Genfer Seerechtskonferenz, wo er (bis 1982) zum Vizepräsidenten gewählt wurde;
  • in Stockholm, als die Weltorganisation für Geistiges Eigentum gegründet wurde;
  • in Bukarest, den Vertrag über die Internationale Handelsagentur betreffend
  • in Den Haag hinsichtlich der Internationalen Adoptions-Konvention;
  • in Washington bezüglich der Konvention über das Internationale Testament;
  • in New York wegen des Übereinkommens über die Verjährung zivilrechtlicher Ansprüche;
  • in Wien bzgl. der Konvention über den Verkauf beweglicher Sachen;
  • in Ottawa (Kanada) wegen des Übereinkommens über das Verwendungsverbot von Antipersonen-Minen;
  • drei Sitzungsperioden der Haager Sonderkonferenz anlässlich des Vertragsentwurfs über das Minderjährigenrecht;
  • zwei Jahre im Sonderausschuss zur Erstellung des Entwurfs der Charta über den Haager Internationalen Strafgerichtshof.

ΙΙΙ.- Ministerien:

Außer beim Außenministerium, dem er bis zum Lebensende als Rechtsberater diente, war er auch für andere Ministerien tätig, z.B. als

  • Mitglied des Bürgerschaftsrats beim Innenministerium;
  • Mitglied des Personalrats im Außenministerium, der auch Disziplinargewalt hatte;
  • Mitglied des Personalvorstands beim Finanzministerium

IV.- Fachbücher / Studien:

Elias Krispis hat eine große Anzahl von Fachbüchern, Studien, Monographien und anderen Büchern zu verschiedenen Rechtsbereichen verfasst. Die wichtigsten, aber einige davon, werden nachfolgend aufgelistet:

  • Der Tatort im internationalen Recht
  • Juristische Personen und im Besonderen Kapitalgesellschaften im IPR
  • Das für Handelsschiffe geltende rechtliche Regime in Häfen und nationalen Gewässern
  • Das für muslimische griechische Staatsbürger geltende Recht, insbes. in der Dodecanese
  • Vorlesungen zum Romanischen Recht (Universitätsvorlesungen)
  • Internationale Zuständigkeit im Inland
  • Der Internationale Gerichtshof der Vereinten Nationen
  • Die Form von Rechtsgeschäften im IPR
  • Das Genfer Internationale Abkommen über Fischfang und Schutz der bilogischen Resourcen auf hoher See
  • Geldschulden nach IPR (auch in engl. Sprache)
  • Rechtshilfeersuchen an ein ausländisches Gericht
  • Geschichte der UN-Gründung und Betrachtungen zu ihrer Charta und ihren Aktivitäten
  • Neue Trends im Internationalen Privatrecht
  • Der Rechtsbegriff der Virtualität (ikonikotis) im IPR
  • Internationales Privatrecht / Allgemeiner Teil
  • Internationales Privatrecht / Besonderer Teil
  • Allgemeine Grundsätze des Internationalen Strafrechts
  • Fragen, die sich aus der Theorie des IPR ergeben und ihr Bezug zum Internationalen Öffentlichen Recht
  • Rechtliche Gesichtspunkte des Annan-Plans für Zypern
  • Gedanken zum Begriff des Gewohnheitsrechts (Festschrift für M. Stathopoulos)
  • Studie zur Festschrift für I. Voulgaris (Internationaler Seerechtsvertrag)
  • Beitrag zur Festschrift für Spyridon Vrellis (kurz vor seinem Tod)
  • Internationales Seerechtsübereinkommen (1982): Präambel, Land- und zusammenhängende Zonen
  • Die Aktivitäten von Eleftherios Venizelos während der Pariser Friedenskonferenz und beim Abschluss der Verträge von Sevres und Lausanne.
  • Ratsversammlung der Auslandsgriechen / Art. 108 der Verfassung und Gesetz 3480/2006.
  • Asyl - Internationales Recht und nationale Gesetze
  • Der Internationale Strafgerichtshof
  • Die geschichtliche Rolle der Diplomatie, zur Entwicklung des Internationalen Rechts
  • Die Entwicklung des Internationalen Strafrechts
  • Andere Veröffentlichungen zum Internationalen Recht

 

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